Dr Bernhard Hürbe - Facharzt f. Urologie, FEBU - Urin-Diagnostik (Harnuntersuchung) in Melk

Die Harnuntersuchung ist eine der ältesten medizinischen Untersuchungen. Mithilfe des Harnbefundes können Störungen von drei großen Krankheitsgruppen unterschieden werden:

  • der Niere und des Harnsystems (Steine, Geschwulsterkrankungen, Entzündungen,...)
  • des Zuckerstoffwechsels
  • der Leber

Für die Untersuchung wird bevorzugt der Mittelstrahlharn (Verwerfen der ersten Portion, Untersuchung der zweiten Portion) verwendet. In speziellen Fällen muss aber auch Harn steril über einen Katheter gewonnen werden. Der Harn eines Gesunden soll kein Eiweiß, Nitrit, Keton oder Blutbestandteile aufweisen.

Nach Zentrifugation und Untersuchung unter dem Mikroskop werden verschiedene feste Bestandteile wie Kristalle bei der Harnsteinerkrankung oder auch zelluläre Anteile als Hinweis bei Gewächsen der Niere und der ableitenden Harnwege dargestellt.

Auch eine orientierende Bestimmung der Art und Menge der Krankheitserreger ist möglich. Mit einer Harnkultur ist ein Erregernachweis und die Austestung der Empfindlichkeit der Krankheitserreger auf antibiotische Behandlung verbunden.

Harnsteine: Im Harn gelöste Mineralsalze können kleine Kristalle bilden, die sich zu größeren Gebilden zusammenfügen. Die so gebildeten Steine können je nach Lage in der Niere, im Harnleiter oder in der Blase Beschwerden verursachen.

In etwa 80 % der Fälle gehen Steine im Nieren- und Harnleiterbereich von selbst mittels entkrampfender Mittel und Bewegung ab. In den anderen Fällen ist eine Behandlung durch Stoßwellenzertrümmerung, wie sie z. B. im LK St. Pölten durch das einzige stationäre Lithotripsiegerät in Niederösterreich möglich ist, oder durch endoskopische Eingriffe notwendig.